Rückblick auf den 1. Workshop am 21. Dezember 2013
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus Forschende Kunst 1 und mit der Methodik, die sich dabei heraus gebildet hat, haben wir den ersten Tag gestaltet:
Es ging zuerst darum, heraus zu finden, welche Potenziale die Teilnehmer mitbringen und sich aufeinander einzustimmen. Otmar Potjans moderierte bewusst sehr zurückhaltend und die Teilnehmer waren von Anfang an "im Prozess". Die Ambivalenz und Offenheit, die wir zu Beginn eines jeden "Forschende Kunst" Prozesses schaffen, wurde diesmal u.a. dadurch erzeugt, dass wir keine Vorstellungsrunde an den Anfang gestellt haben. Die Teilnehmer sollten sich während der Erkundung unseres gemeinsamen Möglichkeits- bzw. Spielraums erfahren, ohne bereits durch personenbezogene Zuordnungen oder (Selbst-) Beschreibungen voreingenommen zu sein.
Der Austausch erfolgte sehr einfühlsam und tastend - wir näherten uns der Situation, unserem "Forschungsgegenstand" - der Musik und dem Klang - und einander an - erforschten den Raum, unsere Stimmungen, unsere Motivationen, unser Fühlen und Denken und unsere Haltungen. Es war ein fließendes Aufeinander-Enschwingen - wir bewegten uns gemeinsam auf unbekanntem Terrain: Was bringen wir ein, was wollen wir, welche Gedanken, Gefühle, Erfahrungen, Wünsche, Vorstellungen haben wir?
Dabei kreisten wir dem Anlass entsprechend um die Begriffe "Forschung", "Kunst", "Musik" und "Klang". Wir waren uns von Anfang an dessen bewusst, dass wir uns in einem Prozess befinden, den wir (noch) nicht verstehen. Das einzige, was wir tun konnten, war möglichst bewusst und achtsam zu sein. In einem mehrstündigen Dialog näherten wir uns im Laufe des Tages einander an und es entstand ein Gefühl von den vielfältigen Potenzialen in jedem und jeder von uns. Die Gespräche hatten eine große Dynamik und wechselten von abstrakten Betrachtungen über Ästhetik und Wissenschaft über kreative und auch humorvolle Phasen, bei denen wir z.B. spielerisch mit der Stimme und dem Körper musizierten, bis hin zu stillen Momenten, in denen wir gemeinsam über mehrere Minuten schwiegen. Die Zentrifuge (der Raum um uns und zwischen uns) wurde zu einem spürbaren Energiefeld, das uns Freiheit und Verbundenheit schenkte: Wir befanden uns in einem im wahrsten Sinne des Wortes "ästhetischen Raum", dem wir uns anvertrauen konnten und in dem alles (fast) wie von allein geschah. Jeder von uns war Teil eines größeren Ganzen. Es war ein praktisches Erforschen unserer Wahrnehmungen, unseres Bewusstseins und unserer Möglichkeiten. Es war forschende Kunst. Jeder durfte dabei sich und die anderen als Forscher und als Künstler erfahren - als fühlende, denkende, vorstellende und schöpferische Wesen, die gemeinsam die Welt erkunden und diese gestalten.
Zum Ausklang und zur Einstimmung auf den folgenden Workshop am 8. Februar 2014 verwies Michael Schels abschließend auf einen Text von Peter Sloterdijk: "La musique retrouvée", in: "Der ästhetische Imperativ", Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2007
Es ging zuerst darum, heraus zu finden, welche Potenziale die Teilnehmer mitbringen und sich aufeinander einzustimmen. Otmar Potjans moderierte bewusst sehr zurückhaltend und die Teilnehmer waren von Anfang an "im Prozess". Die Ambivalenz und Offenheit, die wir zu Beginn eines jeden "Forschende Kunst" Prozesses schaffen, wurde diesmal u.a. dadurch erzeugt, dass wir keine Vorstellungsrunde an den Anfang gestellt haben. Die Teilnehmer sollten sich während der Erkundung unseres gemeinsamen Möglichkeits- bzw. Spielraums erfahren, ohne bereits durch personenbezogene Zuordnungen oder (Selbst-) Beschreibungen voreingenommen zu sein.
Der Austausch erfolgte sehr einfühlsam und tastend - wir näherten uns der Situation, unserem "Forschungsgegenstand" - der Musik und dem Klang - und einander an - erforschten den Raum, unsere Stimmungen, unsere Motivationen, unser Fühlen und Denken und unsere Haltungen. Es war ein fließendes Aufeinander-Enschwingen - wir bewegten uns gemeinsam auf unbekanntem Terrain: Was bringen wir ein, was wollen wir, welche Gedanken, Gefühle, Erfahrungen, Wünsche, Vorstellungen haben wir?
Dabei kreisten wir dem Anlass entsprechend um die Begriffe "Forschung", "Kunst", "Musik" und "Klang". Wir waren uns von Anfang an dessen bewusst, dass wir uns in einem Prozess befinden, den wir (noch) nicht verstehen. Das einzige, was wir tun konnten, war möglichst bewusst und achtsam zu sein. In einem mehrstündigen Dialog näherten wir uns im Laufe des Tages einander an und es entstand ein Gefühl von den vielfältigen Potenzialen in jedem und jeder von uns. Die Gespräche hatten eine große Dynamik und wechselten von abstrakten Betrachtungen über Ästhetik und Wissenschaft über kreative und auch humorvolle Phasen, bei denen wir z.B. spielerisch mit der Stimme und dem Körper musizierten, bis hin zu stillen Momenten, in denen wir gemeinsam über mehrere Minuten schwiegen. Die Zentrifuge (der Raum um uns und zwischen uns) wurde zu einem spürbaren Energiefeld, das uns Freiheit und Verbundenheit schenkte: Wir befanden uns in einem im wahrsten Sinne des Wortes "ästhetischen Raum", dem wir uns anvertrauen konnten und in dem alles (fast) wie von allein geschah. Jeder von uns war Teil eines größeren Ganzen. Es war ein praktisches Erforschen unserer Wahrnehmungen, unseres Bewusstseins und unserer Möglichkeiten. Es war forschende Kunst. Jeder durfte dabei sich und die anderen als Forscher und als Künstler erfahren - als fühlende, denkende, vorstellende und schöpferische Wesen, die gemeinsam die Welt erkunden und diese gestalten.
Zum Ausklang und zur Einstimmung auf den folgenden Workshop am 8. Februar 2014 verwies Michael Schels abschließend auf einen Text von Peter Sloterdijk: "La musique retrouvée", in: "Der ästhetische Imperativ", Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2007